Ernährung

Keine Gewichtsabnahme trotz Sport: bist du ein Stress-Esser?

Emotionales Essen

Emotionales Essen…du hast es bestimmt auch schon erlebt. Am Anfang ist es ein Stückchen Schokolade, darauf folgt eine halbe Tüte Chips und am Ende sitzt man vor einer leeren Eiscreme-Packung. Hätte man wenigstens was davon… Nee, nur ganze Menge Kalorien und meistens ein schlechtes Gewissen.

Emotionales Essen kann wirklich deine Bemühungen beim Abnehmen zunichte machen. Du gehst regelmäßig ins Fitness-Studio, trainierst hart und damit meine ich definitiv nicht mit rosa Hanteln und trotzdem siehst du nicht die Ergebnisse, die du dir wünschst. Dann ist es Zeit, wieder an deinem Mindset zu arbeiten.

Emotionales Essen- was ist das?

Wie erkennst du überhaupt emotionalen Hunger? Im Unterschied zu physischem Hunger, der gewisse körperliche Signale hervorruft, wie Magenknurren zum Beispiel, taucht der emotionale Hunger plötzlich auf und schafft es, dass sich ab diesem Moment alles um ihn dreht, bis er gestillt wird. Vorlieben hat er auch- mit Brokkoli wirst du ihn schwer zufrieden stellen. Meistens hast du das Verlangen nach etwas Süßem und Ungesundem und du hörst nicht auf zu essen, wenn du schon satt bist, sondern isst automatisch weiter, bis das Essen schwer im Magen liegt. Wahrscheinlich hast du schon längst realisiert, dass du in Wirklichkeit keinen Hunger gehabt hattest und spürst Gefühle wie Schuld, Bedauern oder sogar Scham.

Was sind die Auslöser des emotionalen Hungers?

Leider instrumentalisieren wir oft das Essen, um unsere emotionalen Bedürfnisse zu stillen. Oder wir versuchen es zumindest… Denn der emotionale Hunger kann nicht durch die Nahrung befriedigt werden. Die Gefühle, die die Fressattacke ausgelöst haben, bleiben da.
Emotionales Essen ist nichts Weiteres als ein Ablehnkungsmanöver unserer Psyche, die versucht uns das Auseinandersetzen mit Problemsituationen zu ersparen. Dahinter stecken negative Gefühle wie Stress, Beziehungsprobleme, gesundheitliche oder finanzielle Sorgen, Müdigkeit, Trauer, Wut, Einsamkeit, Angst und Unsicherheit aber auch oft einfach Langeweile.

Negative Gefühle verursachen auch rein körperliche Veränderungen- beim Stress wird Cortisol ausgeschüttet, der Blutzuckerspiegel steigt und wir bekommen Heißhunger. Wir versuchen den Stress abzubauen, um uns wieder komfortabel zu fühlen, indem wir all diese Emotionen betäuben.

Essen ist seit unserer Kindheit schon emotional geladen. Kaum einer hat als Kind keine Süßigkeiten als Belohnung oder als Trost erhalten. Und damals war alles noch in Ordnung. Unbewusst haben wir Kopplungen zu bestimmten Lebensmitteln gespeichert, die uns die Wiederherstellung einer „heilen“ Welt gewährleisten.

Der soziale Einfluss ist bei emotionalem Essen auch nicht zu unterschätzen. Man passt sich an, indem man isst, nur weil andere essen oder weil einfach Essen da ist.

Wie verhinderst du emotionales Essen?

Wie kannst du deine Emotionen in Griff bekommen, ohne gleichzeitig neues Hüftgold befürchten zu müssen?
An erster Stelle musst du das Problem identifizieren. Das gelingt dir am besten durch Selbstbeobachtung. Frag dich, welche Situationen, Gefühle, Orte dich dazu bringen, emotional zu essen. Decke deine wahren Bedürfnisse auf. Erkenne, was dir wirklich fehlt und suche nach möglichen Lösungen.

Nur den Auslöser des emotionalen Hungers zu kennen reicht nicht. Du musst Alternativen finden und zwar möglichst gesunde Alternativen. Manchmal ist emotionales Essen auch ein Zeichen vom Körper, dass er sich nach einem Genusserlebnis sehnt.

Wenn du dich einsam oder niedergeschlagen fühlst, kannst du einen Freund anrufen, der dich aufheitert und immer für dich da ist. Bist du ängstlich oder nervös, so kannst du spazieren gehen, Musik anmachen und tanzen oder dein Workout absolvieren. Bei Müdigkeit können dir ein heißes Getränk oder ein Bad gut tun. Wenn es dir langweilig ist, finde eine Beschäftigung, die dir Spaß macht. Wenn du trotzdem dem Heißhunger nicht widerstehen kannst, setzt dich hin und erlaube dir ganz bewusst zu genießen, was du gerade isst.

Wenn du plötzlich das Verlangen nach Junk Food spürst, warte fünf Minuten, bevor du zum Essen greifst. In dieser Zeit kannst du dich fragen: Wie fühle ich mich gerade, wie geht es mir emotional? So identifizierst du den Auslöser und kannst gegen ihn vorgehen.

Versuche in solchen Momenten, langfristig zu denken. Du weißt, dass dich das Essen nur für kurze Zeit ablenken wird, deine Probleme werden dadurch auch nicht gelöst. Fokussiere dich stattdessen auf deine Fitness-Ziele zum Beispiel, halte dir vor Augen all die Vorteile deiner schönen Sommerfigur. Sie sind es auf jeden Fall mehr wert als jeder kurzfristige Genuss.

Ein paar Tipps…

Ein paar praktische Tipps können dir helfen, die nächste Heißhungerattacke besser zu überstehen.

Ganz auf Nervennahrung zu verzichten, kann dir auch einen Strich durch die Rechnung machen. So wird das Verlangen nur noch stärker. Also Naschen in vernünftigen Mengen ist ab und zu erlaubt. Du kannst auch versuchen, die ungesunden Snacks durch gesunde Alternativen zu ersetzen. Wenn Gemüse-Sticks keine Lösung wären, dann sind es vielleicht Nüsse.

Laut Studien senkt schwarzer Tee den Cortisolspiegel im Körper, den Stress-Hormon, der Heißhunger hervorruft. Tee trinken und abwarten…

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es unwahrscheinlicher ist, extra einkaufen zu gehen, wenn du Appetit auf etwas Süßes oder Salziges hast, was du aber gerade nicht zur Hand hast. Versuche deshalb beim Einkaufen gezielt auf ungesunde Lebensmittel zu verzichten.

Fazit

Selbstliebe kann nie schaden. Du bist es wert, ein erfülltes Leben zu führen. Schaffe gezielt Situationen im Alltag, in denen du dich wohl und entspannt fühlst. Versuche den Stress in deinem Leben zu minimieren. So kannst du verhindern, dass du von negativen Gefühlen wie Unzufriedenheit in jeglicher Form überwältigt wirst und durch Essen deine Emotionen stilllegst.

Finde die Balance zwischen gesund und genussvoll!

Was sind deine Tipps gegen emotionales Essen und wie verhinderst du es?

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2 Comments

  • Reply
    Lotta
    08/04/2016 at 17:53

    Hey Galya,

    sehr interessanter Artikel! Vor allem das mit dem Cortisol war mir vorher nicht so klar. Ich kann nicht sagen, dass ich Fressattacken voll im Griff habe, aber mir hilft es tatsächlich, möglichst gar nichts zum Naschen zu Hause zu haben. Sonst zieht es mich früher oder später doch an den Kühlschrank. Manchmal versuche ich den Heißhunger auch mit Obst oder Magerquark zu stillen. Das geht meistens ganz gut. Letztens hab ich außerdem rausgefunden, dass es schon hilft, etwas zum Kauen im Mund zu haben, um nicht ständig an Essen denken zu müssen. Zahnstocher oder auch die Kerne von Datteln eignen sich da super! Klingt vlt ein bisschen komisch, scheint aber besser zu wirken als Kaugummis!

    Sportliche Grüße und weiter viel Erfolg dir,

    Lotta

    • Reply
      lean monkey
      08/04/2016 at 18:26

      Hey Lotta,
      Herzlichen Dank! Ich freue mich, dass der Artikel dir gefallen hat und vor allem dass du deine Tipps hier mit mir teilst. Ich denke, dass man seine Heißhungerattacken nie ganz im Griff haben kann, aber man darf auch nicht die Kontrolle über sein Gewicht verlieren. Das mit den Dattelkernen probiere ich auch 😉
      Viele sportliche Grüße,
      Galya

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