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Die drei größten Irrtümer übers Abnehmen

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Einige Irrtümer übers Abnehmen halten sich wirklich hartnäckig und immer wieder treffe ich auf Menschen, die an sie glauben. Bevor man sich mit den Themen Fitness und Ernährung auseinandersetzt, hat man oft eine falsche Vorstellung davon, wie der eigene Körper funktioniert. Meistens wollen wir Frauen unser Gewicht reduzieren und denken, dass die einfache Lösung- Fett reduzieren ist nichts anderes als Essen reduzieren- auch die richtige ist. Automatisch denken die meisten von uns, dass sie auf Vieles verzichten müssen, ständiges Hungergefühl und daraus resultierend schlechte Laune haben sollen. Im besten Fall stellt man sich dabei vor, dass man ab jetzt nur fades, ungewürztes Essen ohne Fett und mit viel Gemüse zu sich nehmen muss.

Diese Bilder im Kopf reichen schon, um viele von uns davon zu überzeugen, dass sich der Aufwand nicht lohnen würde und schnell den Wunsch zu verwerfen, ihre Ernährung zu ändern. Der erste große Irrtum übers Abnehmen ist also:

# [Essen] Je weniger desto besser

Es liegt in der menschlichen Natur, immer nach dem leichteren Weg zu suchen. Ist er aber tatsächlich „leichter“ und vor allem führt er dorthin, wo wir hinwollen?

Ich persönlich finde es einfacher, eine Stunde Sport zu machen, als den ganzen Tag ans Essen zu denken und dass mir schon bei dessen Anblick das Wasser im Mund zusammenläuft.

Viele empfinden es aber offensichtlich leichter, aufs Essen zu verzichten und möchten vor allem schnell und ohne große Anstrengung abnehmen. Deshalb genießen alle möglichen Diäten und Wunderpillen so große Popularität und sind immer Plan A, wenn wir wieder in die alten Hosen reinpassen wollen.

Langfristig funktionieren die leichten Lösungen aber nicht. Bei Diäten verlieren wir meistens die ersten paar Tagen Wasser und denken, dass wir unseren Fettanteil reduziert haben. Ziemlich schnell passt sich auch der Körper an der eingeschränkten Nahrungsaufnahme und fährt den Stoffwechsel runter. Wir essen weniger und verbrennen auch weniger. Dazu kommt die Frage, wie lange wir noch verzichten können, abgesehen davon dass es kontraproduktiv ist.

Noch eine sehr unangenehme Folge einer drastischen Diät ist der Abbau von Muskelmasse. Unsere Muskeln sind der größte Energieverbraucher in unserem Körper. Im Sparmodus versucht der Körper dem Energieverlust entgegenzuwirken und baut Muskelmasse ab. Die Bilanz einer Diät sieht folgendermaßen aus: wir verlieren Wasser und Muskeln, meistens aber ganz wenig Fett.

Wir sollen tatsächlich die Kaloriezufuhr reduzieren, wenn wir abnehmen wollen, aber auf keinen Fall drastisch. Sonst versucht der Körper seine Fettreserven aufrechtzuerhalten, weil ihm Energielieferanten fehlen. Eine Reduzierung der Aufnahme um 200-500 Kalorien ist am sinnvollsten.

Wenn man nebenbei intensives Cardio- und Krafttraining betreibt, sollte man genug Energie haben. Deshalb sind sogar Cheat days gar nicht so verkehrt.

# [Sport] Je mehr desto besser

Der zweite große Irrtum übers Abnehmen ist, dass man stundenlang im Fitness-Studio schwitzen muss, um sein Gewicht zu reduzieren. Vor allem denkt man dabei an langes Cardio-Training und schon gar nicht an Muskelaufbau.

Auch beim Abnehmen sollte man dem Krafttraining Priorität einräumen. Denn Muskeln erhöhen den Grundumsatz des Körpers und verbrennen mehr Energie.

Cardio-Einheiten sind die perfekte Ergänzung, wenn man abnehmen möchte. Unendliche Treadmill-Sessions sind aber nicht nötig. Haltet es lieber kurz und intensiv. Ein 20-minutiges HIIT-Training verbrennt in kurzer Zeit viele Kalorien. Burpees, Jump Squats oder Lunges, Swings mit dem Kettlebell- viele Übungen lassen sich in ein HIIT-Workout integrieren.

Moderates Cardio-Training ist zudem Stress für den Körper und er antwortet mit der Ausschüttung von Cortisol, einem Hormon, der eine Ursache für die Gewichtszunahme ist.

# [Übungen] Nicht geradlinig denken

Auch über das Abtrainieren bestimmter Problemzonen herrschen immer noch Mythen. Crunches für einen flachen Bauch und Trizeps-Kickbacks für straffe Arme- so einfach ist es nicht. Unser Körper macht uns auch hier einen Strich durch die Rechnung.

Man kann nicht durch gezielte Übungen an bestimmten Körperzonen abnehmen. Was wir aber dadurch erreichen können, ist andere Muskelgruppen, die für die Fettreduktion wichtiger sind, zu vernachlässigen. Wenn wir größere Muskelgruppen, wie die Beinmuskeln, trainieren, verbrennen wir in derselben Zeit mehr Energie. Und Abnehmen heißt nichts anderes als mehr Kalorien zu verbrauchen, als man zu sich nimmt. Mit Ganzkörperübungen sind wir in diesem Fall besser beraten als mit Sit-ups und endloses Cardio.

Mein Ratschlag: Gehe nicht den leichteren und schnelleren Weg. Er ist nicht effektiv und macht nicht glücklich. Eine Diät oder eine Abnehmpille kann dich nicht mit Energie, Begeisterung und Stolz versorgen. Sport kann das! Diese leichten Wege hindern dich an einem Leben, erfüllt mit Lebensfreude und Selbstsicherheit. Bewegung tut das nicht!

 

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